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South West USA

Reisebericht (Seite 1)

 

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Stand: 09.11.2003

Reisebericht der Reise im Oktober 2003


Falls jemand selbst eine ähnliche Reise plant, sind die Angaben der Tage und der gefahrenen Meilen vielleicht ganz hilfreich.
Die in Klammern angegebenen Zahlen verweisen auf GPS-Punkte (ohne Gewähr!).
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Los Angeles ist wohl kaum der ideale Ausgangspunkt für eine Reise in das Canyonland der USA, Las Vegas ist deutlich näher, aber es hat sich halt flugtechnisch so ergeben. Ich erspare dem Leser die Details einer nicht sehr gelungenen Anreise. Als Übernachtungstipp in Flughafennähe sei das Hotel Hacienda als günstige Unterkunft erwähnt. Die Zimmer sind OK.  

(2) 06.10. Los Angeles ca. 30 Meilen
Wir werden mittags
vom Vermieter (Road Bear) unseres Campers abgeholt. Die Übergabe des Campers klappt reibungslos, in Deutsch ist es natürlich auch etwas einfacher. Der Van-Camper ist, wie vereinbart, etwas älteren Baujahrs, aber noch gut in Schuß. Es ist ein Fahrzeug der Economieflotte, dadurch deutlich günstiger. Ich bin ja nur froh, daß es nicht so ein üblich amerikanisches Riesenschiff ist, die kleinste Klasse reicht uns völlig.

Während Susi einkaufen geht, mache ich mich auf den Weg zum Flughafen, um das vermisste Gepäck abzuholen. Good Luck, es ist tatsächlich angekommen.

Da es inzwischen schon spät geworden ist, können wir nicht mehr weit fahren. Wir beziehen Nachtlager auf dem Dockweiler RV Camp, sicherlich der schrecklichste Campingplatz, auf dem ich je war. Vollständig geteert, laut (wir können die startenden Flugzeuge fast anfassen) und ein Wagen neben dem anderen.

 

Unser kleiner Camper im Vergleich

 

 

 

 

(3) 07.10. L.A. -> Death Valley 359 Meilen
Nach kurzem Frühstück verlassen wir schnell den schrecklichen Ort, allerdings nicht ohne vorher noch einmal die Füße in den eisigen Pazifik zu stecken. Los Angeles zieht sich endlos hin und man hat den Eindruck man würde dieses Moloch nie verlassen. Eigentlich wollten wir direkt nach Vegas, haben aber beide nicht so recht Lust, gleich wieder in eine große Stadt zu fahren. Kurzentschlossen biegen wir nach Norden ab und kommen über die 178 von Süden in den Death Valley N.P. Die Landschaft, die auch schon vorher nett anzusehen war, wird nun noch schöner. Die tiefste Stelle des Parks, Badwater, liegt 86 Meter unter dem Meeresspiegel und hat einen Salzgrund. Als Kontrast dazu, die bunten Berge mit über 3000 Fuß Höhe. Die Farben der Berge sind sehr abwechselungsreich, die Skala reicht von verschiedensten Rottönen über orange, gelb, grün bis zu grau. Dabei sind die Felsen immer bizarr geformt. Besonders der Artist Drive und die Wanderung durch den Golden Canyon lassen einen die Schönheit hautnah erleben. Da es sehr heiß ist, gut 40°C im Schatten -aber wo bitte gibt es Schatten-, ist das Herumwandern deutlich anstrengend. Zusätzlich durch die lange Fahrt ermüdet, wollen wir endlich auf einen Campingplatz. Der einzig geöffnete und freie Platz in der Nähe, scheint an der Furnace Creek Ranch (001) zu sein. Für die Frechheit von 28 $ bekommen wir ein Stück Staub in einer Ecke zugewiesen. Der Platz hat auch schöne Ecken, aber wir haben halt Pech. Eine Erfrischung durch Planschen im Swimmingpool gibt es nicht, das Wasser ist verständlicherweise mehr als lauwarm, ebenso wie die Duschen. Die Klimaanlage unseres Womos arbeitet auf Hochtouren, aber der Kühleffekt ist auch nur sehr kurzfristig. Sobald wir das laute Ding ausschalten, wird es wieder warm. Es ist schon beachtlich, wir sitzen abends draußen, und trotz kurzer Hose und T-Shirt schwitzen wir.

 
Death Valley

(4) 08.10. Death Valley -> Las Vegas ca. 154 Meilen
Nur ein paar hundert Meter weiter hinter dem Visitor Center, wäre ein sehr einfacher, netter Campingplatz gewesen. Schade, dass wir den nicht gestern entdeckt haben. Wir legen uns den Natinalpark-Pass für 50$ zu, der in den ganzen USA gilt und sich lohnt, wenn man viele Nationalparks besuchen will (wir hätten sonst 115$ an Eintrittsgebühren zahlen müssen).

Wie verlassen den Park auf der 190 Richtung Südost. Der Zabriskie Point (002), ein Lookout auf die gelblichen Felsformationen des Golden Canyon ist ein sehr schöner Abstecher, ebenso wie der kurze, holperige Twenty Mule Team Canyon Loop. Hier fahren wir auf einem sehr eng geschwungenen Naturweg mitten durch den Canyon.

Nach zügiger Fahrt ist Las Vegas erreicht. Wir steuern den RV-Park des Circus-Circus an (003) und mieten uns für 27$ für eine Nacht ein. Der Platz ist zwar nur ein geteerter Parkplatz mit Sanitäranlagen, dafür aber der einzige, der zentrumsnah liegt.
In den nächsten 13 Stunden besichtigen wir ausgiebig diese verrückte Stadt. Wir laufen uns die Füße platt, erst am Tage bei ordentlich Wärme, dann nachts bei angenehmen Temperaturen. Auch wenn man, wie wir, nicht so auf Städte steht, Las Vegas lohnt einen Besuch allemal. Alles ist groß, laut und bunt. Die Architektur der Gebäude auf dem "Strip" ist ungeheuer beeindruckend. Besonders angetan hat es uns  das Bellagio mit seinen mächtigen Wasserfontänen, welche zu meist klassischer Musik ihre Figuren vorführen.

 

(5) 09.10. Las Vegas -> Lake Mead Nat.Recr. Area -> Valley of Fire N.P. 125 Meilen
Wir (be)suchen AAA, den Automobilclub der USA (Charleston Road No. 3000) und besorgen uns, Dank ADAC-Mitgliedschaft kostenloses, Kartenmaterial.

Bevor wir die Stadt verlassen, besichtigen wir das Shark Reef im Mandalay Bay. Dieses Aquarium ist einen Besuch Wert, auch wenn der Eintritt mit 15 $ nicht billig ist. Die Becken lassen sich sehen, es tummeln sich viele Arten von Haien und allerlei andere Riff-Fische darin.

Nach dem obligatorischen Einkaufen geht es endlich auf die Piste, heraus aus der Stadt. Der Abstecher zum Hoover-Damm ist nicht nach meinem Geschmack, aber man kann sich diesen monströsen Staudamm einmal anschauen. Viel schöner ist die Fahrt durch die Lake Mead National Recreation Area. So nennt sich die Umgebung des riesigen Stausees, der durch den Bau des Hoover-Damms entstanden ist. Die Landschaft ist sehr schön und die Fahrt bringt hinter jeder Kuppe neue, schöne Aussichten.

Gegen Abend erreichen wir den Valley of Fire N.P. und können noch einige der roten Felsen im Sonnenuntergangslicht anschauen. Das freie Camp namens Arch Campground (004), ist eine glatte EINS! Jeder Platz liegt weit auseinander zwischen den Felsen. Es gibt eine kleine Bank-/Tischkombination und ein kleines Toilettenhäuschen. Sonst nichts als Natur, herrlich. Wir genießen den ersten Abend auf einem wirklich einsamen Platz und mit viel Ruhe.

 
 

 

 

 

 

 

(6) 10.10. Valley of Fire N.P. 25 Meilen
Der Morgen fängt wieder richtig gut an. Bei angenehmen Temperaturen um die 25°C frühstücken wir im Schatten und beobachten, wie die Sonne langsam die Farben der Felsen verändert.

Wir bleiben den ganzen Tag in dem schönen State Park und schauen uns jede Ecke an. Besonders gut gefällt es uns auf der Strecke nördlich vom Visitors Center. Rainbow Vista und Silica Dome sind schön anzuschauen. Die Trails bei Mouse´s Tank und White Domes sind es auch die Anstrengung bei der Hitze unbedingt Wert, gewandert zu werden. Es sind kleine Wege durch die Canyons und die Einblicke sind sehr schön.

Wir beziehen Spätnachmittags wieder im Arch Rock Campground, der uns noch etwas besser gefällte, als der benachbarte Atlatl Rock Campground, unser Quartier. Da es Freitag ist, und der Park recht dicht an Vegas liegt, ist es heute etwas voller (gestern waren nur noch zwei andere da), aber man steht dennoch für sich allein.

 

(7) 11.10. Valley of Fire-> Zion N.P. 145 Meilen
Die Felsen glühen in schönsten Rottönen, als wir kurz nach Sonnenaufgang draußen frühstücken. Es sind immerhin schon 17°C.

Unser nächstes Ziel, der Zion N.P., ist schnell erreicht. Um die Mittagszeit sind wir auf dem Zion Canyon Campground (005) kurz vor dem Ortsausgang von Sringdale.

Wir nehmen den kostenlosen Shuttlebus bis zum Visitorscenter und sparen Dank unseres N.P.-Passes einmal wieder 10$ Eintritt. Im Park verkehrt ebenfalls ein kostenloser Shuttlebus, eigene Fahrzeuge sind gänzlich verboten. Das ist auch gut so. Es gibt in dem Canyon ohnehin kaum Parkraum und bei mehreren Millionen Besuchern pro Jahr wäre das Chaos perfekt. Auch jetzt ist es recht voll, es sind viele Wochenendausflügler unterwegs. Als wir ganz im Norden des Parks beim Tempel of Sniawawa angekommen sind, ist es zum Glück aber nicht mehr so voll. Wir wandern den einfachen Weg (auch für Rollstühle geeignet!) entlang des Virgin River. Nach ca. einer Meile ist der Endpunkt erreicht. Aber nun wird es erst richtig nett. Wir verlängern den Weg indem wir im Fluß waten. Dies ist eine rutschige Angelegenheit, vor allen Dingen ist es aber einfach lausig kalt. Nach einigen Minuten sind die Füße nicht mehr zu spüren. Dies ändert sich auch die nächsten eineinhalb Stunden nicht. Dafür ist die Landschaft einfach Klasse. Wir sind in den Canyon Narrows. Die bis zu 600 Meter hohen Steilwände kommen auf wenige Meter zusammen, grandios. Eine sehr schöne Wanderung, die allerdings nur zu empfehlen ist, wenn man auch im fließenden Wasser trittsicher ist. Zum Schluss sind wir derart durchgefroren, dass wir uns nach Sonnenuntergang riesig freuen, in unser von der Sonne aufgeheiztes Auto zu kommen.

 

(8) 12.10. Zion N.P. 2 Meilen
Wir verlegen unser Quartier auf den South Campground (006) im Park. Dieses einfache Camp sagt uns mehr zu, man steht einfach zwischen den Bäumen.

Wir fahren mit dem Bus bis Weeping Rock und laufen den Trail zum Hidden Canyon. Anfangs ist der Weg zwar anstrengend bergauf, aber sehr gut instand gehalten. Er wird dann schnell zum Naturweg, mit fantastischen Ausblicken. Der Weg ist an etlichen Stellen durch Ketten gesichert, an denen man sich entlanghangeln kann. Erinnert mich an die Klettersteige in den Alpen. Am offiziellen Ende des Tracks fängt es dann an, richtig schön zu werden. Wir klettern über Verblockungen in den immer schmaler werdenden Canyon hinein und genießen die sagenhafte Natur. Irgendwann geht es nicht so recht weiter. Ich erklimme zwar noch einen Felsen, der den Weg versperrt, aber Susi bleibt zurück. Ich gehe noch eine Weile weiter, drehe dann aber auch um. Dummerweise ist der Rückweg über den großen Brocken nicht so einfach, das hochklettern war schon schwierig genug. Ich schaffe es noch ein Stück wieder hinunter zu klettern, stecke dann aber in etwas misslicher Lage fest. Das Weiterklettern erscheint mir auf dem rutschigen Fels zu gefährlich und so entschließe ich mich die restlichen dreieinhalb Meter zu springen. Ich ziele auf einen Sandfleck und lande einigermaßen gut. Der Schmerz ist die Strafe für die Ungeschicklichkeit.

Nachdem wir den Abstieg hinter uns gebracht, und uns in der Zion Lodge gestärkt haben, machen wir uns auf den Weg zu den Emerald Pools. Der Track ist einfach zu laufen. Der Lower- und der Middle Pool sind ganz nett, der Upper Pool ist berauschend. Man steht am Ende eines Canyons mit glatten, mehreren hundert Meter hohen Wänden, die in den verschiedensten Farbtönen leuchten. Unbeschreiblich!

 

(9) 13.10. Zion N.P. -> Bryce Canyon N.P. 134 Meilen
Wir verlassen den Zion N.P. auf der Ostseite. Zum Glück passen wir mit unserem Camper auch im "normalen Verkehr" durch den Tunnel. Alle größeren Fahrzeuge müssen warten und dann nach einseitiger Sperrung im Konvoi hindurchfahren. Dies lässt man sich mit fürstlichen 10$ bezahlen.

Am Ausgang des Parks ist der Chekboard Rock zu sehen, ein weißer Felsen mit einem rechteckigen Muster. Der Red Canyon, den wir durchfahren, lädt zu einigen Stopps ein. Die Felsen leuchten in den intensivsten Rottönen und sind schön anzuschauen.

Der Bryce Canyon ist wieder ein Naturschauspiel der Extraklasse. Jeder der Outlooks eröffnet einen neuen, fantastischen Ausblick auf die Landschaft. Einige Punkte bieten eine Weitsicht bis New Mexico, andere bieten Blicke auf die unbeschreiblich zerklüftete Felslandschaft mit den tausendfach, völlig unterschiedlich erodierten Felssäulen, den Hoodoos. Von all den Outlooks sei nur Rainbow-, Inspiration- und Bryce Point besonders erwähnt. Aber auch die anderen Aussichtspunkte sind sehenswert, man kann sich kaum Sattsehen.

Wir finden einen sehr schönen und einfachen Übernachtungsplatz auf dem Sunset Campground (007). Nach Sonnenuntergang sinkt die Temperatur innerhalb von zwei Stunden von 20° auf 4° C ab. Wir sind halt auf über 2.500 Meter Höhe.

 

(10) 14.10. Bryce Canyon N.P. 8 Meilen
Heute stehen wir etwas später auf und warten ab, bis die Sonne Wärme bringt. Gegen 10:30 Uhr steigen wir auf dem Navajo Trail in den Canyon hinab. Wir wählen den westlichen Weg, der uns in engen Serpentinen durch den immer schmaler werdenden Einstieg ins Tal bringt. Die Formationen, von oben schon sehr eindrucksvoll, sind von unten betrachtet noch beeindruckender. Das Lichtspiel der Sonne lässt alles noch schöner aussehen. Wir starten den weiterführenden Peekaboo Loop Trail auf der Ostseite und sind auch hier hinter jeder Steigung und hinter jeder Kurve beeindruckt. Die Landschaft ist ein Traum und unbeschreiblich schön. Die Tracks sind zwar durch die vielen Steigungen recht anstrengend, besonders in den sonnigen Abschnitten, sind aber ein echtes Muss um den Canyon in seiner vollen Pracht zu erleben. Nachdem wir den Peekaboo beendet haben, steigen wir über die andere Seite des Navajo wieder hinauf. Ein schweißtreibende und atemraubende Angelegenheit.

 

(11) 15.10. Bryce -> Capitol Reef N.P. 190 Meilen
Zum Sonnenaufgang sind wir am Bryce Point und genießen das Farbenspiel. Es gibt im Park eigentlich keinen vernünftigen Punkt um bei Sonnenuntergang die Farbenpracht anzuschauen. Die untergehende Sonne wirft frühzeitig mächtige Schatten in den Canyon.

Wir verlassen den Park und folgen der 12 ostwärts. Diese Straße führt durch die schöne Landschaft von Escalante und wird nicht langweilig. Ein sehr empfehlenswerter Abstecher führt in Boulder an der Tankstelle Richtung Osten. Die Burr Trail Road ist auf den ersten zehn Meilen schon ganz nett, wird dann aber spektakulär. Sie windet sich steil hinunter in den engen, roten Long Canyon. Wir halten an verschiedenen Punkten und wandern ein wenig im ausgetrockneten Flussbett. Dabei finden wir unter anderem auch eine "Sackgassenschlucht", deren Wände vollständig zusammenführen. Wir drehen irgendwann um (für die schönen Ausblicke reichen die ersten 18 Meilen), da die Straße zur Gravel Road wird. Die Weiterfahrt zur 276 wollen wir unserem Fahrzeug nicht zumuten, (und ist außerdem vom Vermieter untersagt).

Im weiteren Verlauf der 12 klettert unser Wagen auf fast 2.900 Meter. Bei der Abfahrt kommen die Berge des Capitol Reef N.P. zum Vorschein.

Die ersten Kilometer in diesem Park bieten ganz nette Ausblicke auf die Bergwelt. Der Sunset Point (Verlängerung des Panorama Point auf Gravelroad) hält überhaupt nicht, was der Name verspricht.

Leider ist der Campingplatz im Park voll besetzt, und wir finden auch keinen geeigneten Platz zum wilden Campen, so müssen wir auf einem RV-Park in Torrey übernachten.

 

 

 

 

 

 

 

   

 

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